Praktische Techniken
Technik 1: Auf Neugier basierende Fragen verwenden
Gestalten Sie Herausforderungen als Anfragen und nicht als Anschuldigungen:
- „Helfen Sie mir zu verstehen, was hinter dieser Annahme steckt.“
- „Welche Erfahrungen haben Sie dazu gebracht, das so zu sehen?“
- „Ich habe eine andere Perspektive aufgrund von [X]. Könnten wir das erkunden?“
- „Wie wäre es, wenn wir die Sache aus diesem anderen Blickwinkel betrachten?“
Echte Neugier lädt eher zum Nachdenken ein als dass sie Abwehrhaltungen auslöst.
Technik 2: Konzentration auf die Wirkung, nicht auf die Absicht
Sprechen Sie die Folgen der Annahme an, nicht den Charakter der Person:
- „Wenn wir von [X] ausgehen, kann dies ungewollt zu [negativen Auswirkungen] führen“.
- „Ich weiß zwar, dass Sie es gut meinen, aber solche Annahmen können dazu führen, dass sich [die Gruppe] unterschätzt fühlt“.
- „Wenn wir uns nur auf [Annahme] konzentrieren, verpassen wir möglicherweise Möglichkeiten, die mit [Alternative] zusammenhängen“.
Dieser Ansatz trennt die problematische Annahme von der Person, die sie vertritt.
Technik 3: Widersprüchliche Beweise oder Erfahrungen behutsam austauschen
Bieten Sie alternative Datenpunkte an, ohne die Sichtweise der anderen direkt anzugreifen:
- „Meine Erfahrung ist eigentlich ein bisschen anders. Zum Beispiel…“
- „Ich habe kürzlich eine interessante Studie gelesen, die zeigt…“
- „Nach meiner Beobachtung habe ich Situationen erlebt, in denen…“
- „Kann ich die Perspektive von jemandem teilen, der das anders erlebt hat?“
Wenn sie alternative Beweise vorlegen, können sie ihre Entscheidung überdenken, ohne sich persönlich entwertet zu fühlen.
Warum diese Ansätze funktionieren
Diese Techniken funktionieren, weil sie:
- Verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Abwehrreaktionen ausgelöst werden.
- Konzentrieren Sie sich auf das Thema, anstatt es zu einem persönlichen Angriff zu machen.
- Schaffen Sie Raum für Reflexion und mögliche Perspektivwechsel.
- Bewahren Sie die Qualität der Beziehung, auch wenn Sie sensible Themen ansprechen.
Wählen Sie Ihre Schlachten mit Bedacht
Nicht jede Annahme muss in Frage gestellt werden, vor allem nicht in Situationen, in denen wenig auf dem Spiel steht. Stellen Sie vorrangig Annahmen in Frage, die erhebliche negative Auswirkungen haben oder schädliche Stereotypen aufrechterhalten. Beurteilen Sie die Beziehung und den Kontext, bevor Sie entscheiden, wie und wann Sie sich engagieren.
Zusätzliche Überlegungen
- Der Zeitpunkt und der Rahmen sind entscheidend; wählen Sie für diese Gespräche private, ruhige Momente.
- Verwenden Sie „Ich“-Aussagen, um sich Ihre Perspektive zu eigen zu machen („Ich sehe das anders“ vs. „Du hast Unrecht“).
- Erkennen Sie alle gemeinsamen Werte oder Ziele an, bevor Sie die problematische Annahme ansprechen.
- Seien Sie darauf vorbereitet, dass sich die Annahme vielleicht nicht sofort ändert; konzentrieren Sie sich darauf, Samen zum Nachdenken zu pflanzen.
Verwandte Tipps und Konzepte
Siehe auch: Konstruktiver Umgang mit unbewussten Vorurteilen, Überbrückung von Generationenperspektiven auf Rollen, Verständnis von wohlwollendem Sexismus Echo